Unter dem Motto „Denkmal? Ehrensache! – Ehrenamt und Engagement in der Denkmalpflege“ stellt die diesjährige Denkmalreise das ehrenamtliche, hauptamtliche und bürgerschaftliche Engagement hinter den Denkmalen ins Rampenlicht.
Am 4. und 5. September 2023 wird die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi MdL, in den Regierungsbezirken Freiburg und Tübingen ausgesuchte Kulturdenkmale besuchen. Am 6. und 7. September übernimmt die Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, Andrea Lindlohr MdL, den Staffelstab und begleitet die Denkmalreise in den Regierungsbezirken Karlsruhe und Stuttgart (siehe ausführliches Programm anbei).
„Ehrenamtliche erforschen, pflegen und präsentieren voller Begeisterung verschiedene Denkmale im Land. Damit bereichern sie unsere Kulturlandschaft. Deshalb widmen wir die diesjährige Denkmalreise den vielen Ehrenamtlichen in der Denkmalpflege. Wir sind stolz und dankbar für ihren großen Einsatz. Wir wollen sie an ihren Wirkungsstätten besuchen und ihr leidenschaftliches Engagement vor Ort würdigen“, sagte Ministerin Razavi.
Stationen zeigen Vielfalt des Ehrenamts in der Denkmalpflege
Die Denkmalreise 2023 macht Station bei ausgewählten Denkmalen, die stellvertretend für die Vielfalt des Ehrenamts in der Denkmalpflege stehen. Ob das UNESCO-Welterbe Obergermanisch-Raetischer Limes, eine wiederentdeckte Orgel auf dem Dachboden eines Pfarrhauses, ein geretteter jüdischer Friedhof, eine fast verfallene Burgruine oder das unscheinbare Kleindenkmal auf dem Land: Hinter jedem dieser Denkmale stehen Talente und Engagierte – selbst, wenn diese nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.
„Auch in der Landesdenkmalpflege wächst die Bedeutung von „Citizen Science“ – also von Forschungsprojekten, die mit oder von interessierten Laien selbst durchgeführt werden. Bürgerinnen und Bürger schaffen dadurch wertvolles Wissen über unsere Kulturdenkmale. Ich freue mich schon darauf, die Engagierten vor Ort kennenzulernen“, sagte Staatssekretärin Andrea Lindlohr.
Das Programm der Denkmalreise:
09:45 bis 11:15 Uhr | Römischer Kastellplatz Waldmössingen Weiherwasenstraße 78713 Schramberg-Waldmössingen
Treffpunkt: Am Ende der Straße beim restaurierten Kastellturm | Das Kastell Waldmössingen und die umgebende zivile Siedlung ist einer der wenigen römischen Kastellplätze in Baden-Württemberg, der samt Umfeld bis heute weitgehend frei von Bebauung geblieben ist. Das Wissen darüber beruht noch weitgehend auf den Untersuchungen der Reichs-Limeskommission um 1900. Demnach war das Kastell von ca. 70 bis 110 n. Chr. in Benutzung und sicherte die damals neu angelegte Römerstraße von Straßburg an die Donau, die an dem Kastell, das auf einem markanten Geländesporn errichtet worden ist, unmittelbar vorbeiläuft. Der südliche Eckturm des Kastells wurde am Ende der 1970er Jahre dank des unermüdlichen Einsatzes des Fördervereins für Heimatpflege wiederaufgebaut. Er wurde zum Wahrzeichen des Ortes. Darin befand sich lange eine kleine Ausstellung mit Funden aus Waldmössingen. Nach einer Pause und Ertüchtigung der Bausubstanz wird die Ausstellungsfläche aktuell wieder bespielt. Initiator ist der interessierte Ortschaftsrat. Für den Schutz und Erhalt von Burg-Ruinen setzen sich vor Ort weitere Engagierte mit großem Engagement ein und führen unter anderem Feldbegehungen und Baustellenbeobachtungen samt Dokumentationen durch. |
13:45 bis 15:15 Uhr | Julius-Hirsch-Platz 2 / Illenauer Straße 77855 Achern
Treffpunkt: Direkt vor der Reithalle | Die ehemalige und seit Jahren leerstehende Reithalle und die benachbarte schwer geschädigte Tankstelle am Rande des Areals der vormaligen Heil- und Pflegeanstalt der Illenau sollten abgebrochen werden. Die 1946 errichtete Reithalle der Illenau ist als Backsteinbau mit 13 durch Betonstützen voneinander getrennten Segmenten samt doppelflügeligen Toren bestimmt und wird von einem Satteldach abgeschlossen. Mut, Engagement, Erfindungsreichtum, Visionen und die konstruktive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten zeichnen die Denkmaleigentümer aus. Sie haben sich mit diesem Objekt zum wiederholten Male eines gefährdeten Kulturdenkmals angenommen. Die neue Nutzung ist eine Kombination aus Wohnnutzung und kleinerem Gewerbe mit Veranstaltungsfläche. |
9:15 bis 10:45 Uhr | Ehrenamtsgrabung Ammerbuch-Reusten 72119 Ammerbuch-Reusten
Treffpunkt: circa 50 Meter nordwestlich vom Kinderspielplatz beim Sportplatz am Kirchberg
Koordinaten: 48°32'42.19"N,8°54'34.21"E | Bei der Fundstelle handelt es sich um ein ausgedehntes prähistorisches Siedlungsareal und um einen Bestattungsplatz der frühen Bronzezeit. 2020 kam hier mit einem kleinen Goldring, das bislang älteste bekannte Goldartefakt Südwestdeutschlands im Grab einer jungen Frau aus der frühen Bronzezeit (ca. 1800 v. Chr.) zum Vorschein. Die Siedlungsspuren reichen bis in die frühe Jungsteinzeit (Mitte 6. Jahrtausend v. Chr.) zurück und belegen unterschiedliche Ansiedlungen der frühesten bäuerlichen Kultur und vor allem der mittleren Jungsteinzeit während der ersten Hälfte des 5. Jahrtausends v. Chr. Das Fundareal liegt inmitten der fruchtbaren Altsiedellandschaft des Oberen Gäus. Interessant ist auch die nahe gelegene befestigte Höhensiedlung auf dem Reustener Kirchberg, mit dem die bislang aufgedeckten bronzezeitlichen Gräber in Verbindung zu bringen sind. Freiwillig tätige und an der Archäologie interessierte Bürgerinnen und Bürger unterstützen engagiert und begeistert das Grabungsteam und sind eine kontinuierliche Stütze bei archäologischen Untersuchungen. Für Interessierte bietet sich hier die Möglichkeit, unter fachkundiger Anleitung an archäologischen Ausgrabungen teilzunehmen und so Archäologie vor Ort zu erleben und zu unterstützen. |
11:30 bis 13:00 Uhr | Kleindenkmalprojekt Haigerloch: Brunnen im Schlosshof, Ölberggruppe und Gefallenendenkmal
Schlossteige 4 und Schloss 1 72401 Haigerloch
Treffpunkt: Im Schlosshof | Der Brunnen wurde 1747 von Christian Großbayer, Haigerlocher Baumeister, geschaffen. Er steht an zentraler Stelle im Hof. Gegenüber dem Kirchenportal in einer Mauernische befindet sich die Ölberggruppe als ein anschauliches Zeugnis katholischer Andachtsformen. Das Gefallenendenkmal für die gefallenen und vermissten katholischen Gemeindemitglieder beider Weltkriege wurde 1924 von dem Haigerlocher Bildhauer Melchior Vees geschaffen, die beiden seitlichen Tafeln wurden 1956 ergänzt von dem Haigerlocher Bildhauer Franz Vees. Beim Kleindenkmalprojekt, das seit 2001 besteht, sind die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die wichtigste Säule des Projektes. Ca. 3.000 ehrenamtlich Mitarbeitende waren bislang beteiligt und haben rund 75.000 Kleindenkmale dokumentiert. Baden-Württemberg ist bundesweit das einzige Land, das ein solches Projekt zur Erfassung der Kleindenkmale durchführt – initiiert und unter-stützt von den folgenden Wander- und Heimatvereinen: Schwäbischer Heimatbund, Schwäbischer Albverein, Schwarzwaldverein, Badische Heimat, Gesellschaft zur Erhaltung und Erforschung der Kleindenkmale in Baden-Württemberg. |
15:00 bis 16:30 Uhr | Jüdischer Friedhof Kusterdingen Wankheim Gewann Markhau, Flurstücknr. 0-719/1 72127 Kusterdingen-Wankheim
Treffpunkt: Vor dem jüdischen Friedhof
Koordinaten: 48°30'30.7"N 9°06'03.5"E | Der 1774 eingerichtete Friedhof von Wankheim ist der älteste der drei erhaltenen jüdischen Friedhöfe der Landkreise Tübingen und Reutlingen. Die Erhaltung jüdischer Friedhöfe begegnet besonderen Herausforderungen. Der Friedhof umfasst einen Bestand an 137 Grabsteinen. Er steht beispielhaft für das ehrenamtliche Engagement zur Erhaltung von Kulturdenkmalen. Ohne das unermüdliche Engagement und die Unterstützung des Fördervereins für jüdische Kultur in Tübingen e. V. wäre die Rettung des jüdischen Friedhofs nicht möglich gewesen.
Hinweis: Männliche Besucher dürfen den jüdischen Friedhof nur mit Kopfbedeckung betreten. |
09:45 bis 11:15 Uhr | Ehemalige Synagoge Neidenstein Kirchgraben 6 74933 Neidenstein
Treffpunkt: Bei der Von-Venningen-Halle mit Parkplätzen; Bahnofstraße 21/Neue Straße | Im Stil der Weinbrenner Schule 1830 als eine der größten und prächtigsten Landsynagogen Badens errichtet, verfiel das einstige religiöse Zentrum nach der Reichsprogromnacht und der Umnutzung zur landwirtschaftlichen Scheune zusehends. Dank des Engagements des Vereins Fördergemeinschaft Ehemalige Synagoge Neidenstein e. V. wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Veranstaltungen zur Erinnerung an das jüdische Erbe initiiert. Die Auseinandersetzung und die Aufarbeitung der ländlichen jüdischen Geschichte in und um Neidenstein vermittelt das Interesse am Erhalt der Synagoge. Das geplante Kulturzentrum als Begegnungsstätte bietet die Möglichkeit, an das jahrhundertelange gemeinschaftliche Miteinander zu erinnern und zur Toleranz in der heutigen Gesellschaft beizutragen. |
13:05 bis 14:35 Uhr | Schloßmühle 1 68799 Reilingen
Treffpunkt: Schloßmühle 1 | Die Entstehung der Burg Wersau liegt im geschichtlichen Dunkel. Erstmals schriftliche Erwähnung fand sie 1286, als Pfalzgraf Ludwig II. die Niederungsburg vom Speyerer Bischof erwirbt. Bis dahin hatte sie den Speyerer Ministerialen aus dem Geschlecht der Schenken von Wersau als Wohnsitz gedient. 1386 empfing der Kurfürst hier die päpstliche Bulle mit der Genehmigung zur Einrichtung der Universität Heidelberg. Der letzte hochadelige Besuch ist für das Jahr 1448 belegt. Fortan blieb die Wersau als Standort einer kurfürstlichen Kellerei vornehmlich von wirtschaftlicher Bedeutung. Nach Zerstörungen in den Kriegen des 17. Jahrhunderts und dem endgültigen Abbruch im 18. Jahrhundert blieb von diesem Wirtschaftskomplex nur noch die Mühle bestehen. Nach deren endgültigen Abriss vor wenigen Jahren ist obertägig von der „Burg unter der Grasnarbe“ nichts mehr zu sehen. Ziel des von Ehrenamtlichen maßgeblich unterstützten Projektes ist es, dieses verschwundene Denkmal wieder erlebbar zu machen. |
15:40 bis 17:10 Uhr | Wiederentdeckte Goll-Orgel von 1860 Ev. Kirche St. Marien Kantstr. 5 75334 Straubenhardt-Langenalb
Treffpunkt: Vor der Kirche | In einer alten Pfarrscheune in Langenalb, in unmittelbarer Nähe der St. Marien Kirche, wurde durch Zufall beim Aufräumen die verloren geglaubte Orgel aus dem Jahr 1860 wiedergefunden. Auf dem Dachboden lagerten Teile der ältesten und größten erhaltenen Orgel von Christoph-Ludwig Goll. Die Marienkirche war 1974 grundlegend renoviert worden und erhielt eine moderne Multiplex-Orgel. Die historische Orgel wurde ausgebaut und auf dem Dachboden der Pfarrscheuer eingelagert. Dort lag die Orgel fast 50 Jahre im Dornröschenschlaf. Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner erinnerten sich daran, dass sie selbst in den 1970er Jahren Orgelteile auf den Dachboden des Pfarrhauses getragen hatten. |
10:00 bis 12:00 Uhr |
Frauentalstraße 1 (Flammofen), Herwartstraße 2 (Georg Elser Gedänkstätte) und Brenzstraße 18 (Feilenschleiferei und Hausbrauerei) 89551 Königsbronn
Treffpunkt: Frauentalstraße 1 | Königsbronn gehört in Deutschland zu den ältesten Standorten der Montanarchäologie, ein Zweig der Archäologie, der sich mit Bergbau und Hüttenwesen beschäftigt. Die Tradition der Eisenverhüttung an Kocher und Brenz ist seit der Mitte des 14. Jahrhundert nachweisbar. Zwei Flammöfen mit separaten Abzugsschächten bilden das Herz der Anlage. Bereits um 1900 wurde die Anfang des 19. Jahrhundert errichtete Anlage bereits wieder stillgelegt, zeichnet sich aber bis heute durch einen bemerkenswerten Originalitätsgrad des überlieferten Bestandes aus. Die Feilenschleiferei samt Ausstattung und dazugehörigem Wohnhaus mit Eigenversorgergarten sind sehr gut erhalten und stellen ein wichtiges Zeugnis für die Wirtschaftsgeschichte von Königsbronn dar. Die alte Werkstatt, Wehr und Wasserrad sowie das 2014 nachträglich erworbene Wohnhaus mit Garten konnten seitdem saniert werden. Die nahe gelegene Georg Elser Gedenkstätte mit ihren denkmalgeschützten Gebäuden wird hierbei bei einem Kulturspaziergang durch Königsbronn besucht. Der Kulturverein Königsbronn hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Sanierung und den Erhalt der Königsbronner Denkmale der Bevölkerung die interessante historische Ortsgeschichte näher zu bringen. Mittlerweile hat der Verein mehr als zehn Objekte in Königsbronn saniert bzw. restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Über viele Jahre hinweg werden diese Maßnahmen eng vom Landesamt für Denkmalpflege betreut. |
13:30 bis 15:00 Uhr | 73432 Aalen-Unterkochen
Koordinaten: 48°48'57.5136''N, 10°8' 53.07''E | Die Ruine der ehemaligen Kocherburg (hist. Kochenburg) liegt auf einem Bergvorsprung über dem Zusammenfluss von weißem Kocher und Häselbach, unmittelbar östlich des heutigen Aalener Teilorts Unterkochen. Prägend für die Kocherburg war das annähernd quadratische Hauptgebäude, der sogenannte Palas. Zusammen mit einigen Nebengebäuden wurde er allseitig von einer Ringmauer eingefasst, die im Osten als Schildmauer mit vorgelagertem Halsgraben besonders wehrhaft ausgeprägt war. Im Westen schloss sich – dem abfallenden Bergsporn folgend – eine tiefer gelegene Vorburg mit Stallungen, Wirtschafts- und Lagergebäuden an. Die Ruine der Kocherburg konnte nur durch aufwändige Mauerwerkssicherungen vor einem drohenden Totalverlust gerettet werden. Grundlage aller Aktivitäten rund um die Kocherburg ist das ehrenamtliche Engagement der in Aalen-Unterkochen gegründeten Initiative Ruine Kocherburg (INKO), die im gemeinnützigen Geschichtsverein Aalen e. V. ihre institutionelle Heimat fand. Dabei lagen nicht nur die Organisation und Vorbereitung, sondern auch die praktische Umsetzung der vier Bauabschnitte weitgehend in ihren Händen. |
16:05 bis 17:35 Uhr |
Rienharzer Str. 95A 73642 Welzheim
Treffpunkt: Infopavillon Ostkastell, Rienharzer Straße Koordinaten: 48.871957, 9.641223 | Die Kastelle in Welzheim gehören seit 2005 zum UNESCO-Welterbe Obergermanisch-Raetischer Limes. Das Numeruskastell Welzheim-Ost ist mit 1,6 Hektar relativ groß für einen einzelnen, etwa 160 Mann zählenden numerus. Deshalb wird angenommen, dass zwei numeri die Besatzung des Kastells bildeten. Errichtet wurde es um die Mitte oder zu Beginn des dritten Viertels des 2. Jahrhunderts n. Chr., nachdem das Welzheimer West-Kastell schon stand. Das Kastell war umgeben von einem Graben, der auf der Westseite verdoppelt war. Das Kastell Welzheim wurde im letzten Jahr mit einem Lagerraum für die Reenactmentgruppe des Historischen Vereins/der Limes-Cicerones und einer neuen Rundwegbeschilderung ausgestattet. Limes-Cicerones sind ausgebildete Gästeführer, die seit 2004 großteils ehrenamtlich den Limes und das Welterbe an interessierte Besucher vermitteln. Sie werden von der deutschen Limes-Kommission zertifiziert und u.a. vom Limes-Informationszentrum ausgebildet. Dabei kümmern Sie sich auch um den Erhalt des Limes und sind im Austausch mit dem Landesamt für Denkmalpflege. Besonders in Welzheim sind sie mit regelmäßigen „Kastellwachen“ aktiv, um den Besucherinnen und Besuchern römisches Leben vermitteln. |
Konzept zur Stärkung des Ehrenamts in der Denkmalpflege
Von der Sanierung von Baudenkmalen über das Organisieren von Führungen und Ausstellungen bis hin zur Grabungshilfe: Unzählige Initiativen, Vereine und Menschen machen sich in Baden-Württemberg für ihre Kulturdenkmale stark. Mehr als 250 von ihnen sind ehrenamtlich Beauftragte in der Archäologischen Denkmalpflege: Sie werden vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (LAD) für die Dauer von fünf Jahren benannt und unterstützen die praktische Denkmalpflege beim Beobachten bekannter und Aufspüren neuer archäologischer Fundstellen.
„Die Denkmalpflege im Land lebt vom Ehrenamt. Das ist ein unglaublicher Schatz, auf den wir stolz sind und den wir bewahren wollen. Deshalb arbeiten wir an einem Konzept, um das Ehrenamt in der Denkmalpflege noch besser zu unterstützen“, sagte Ministerin Razavi. Mit der Ehrenamtskonzeption soll insbesondere die denkmalfachliche Tätigkeit gestärkt, der Wissenstransfer zwischen Ehrenamtlichen gefördert und das Betreuungsnetzwerk ausgebaut werden.
Ausgezeichnetes Ehrenamt: Initiative Ruine Kocherburg (INKO)
Ein bundesweit beachtetes Beispiel für die herausragende Ehrenamtsarbeit im Land ist die Initiative Ruine Kocherburg (INKO) im Geschichtsverein Aalen e.V.: Wie unlängst bekannt wurde, erhält sie die Silberne Halbkugel des Deutschen Preises für Denkmalschutz 2023 des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz. Der Deutsche Preis für Denkmalschutz ist die höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der Denkmalpflege in der Bundesrepublik Deutschland. Die Denkmalreise 2023 wird am Donnerstag, 7. September, an der Ruine Kocherburg Station machen.
Nacht und Tag des offenen Denkmals
Als Höhepunkt der Denkmalwoche findet am Sonntag, 10. September, der bundesweite Tag des offenen Denkmals 2023 statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Talent Monument“. Die landesweite Eröffnung startet mit der Nacht des offenen Denkmals. Diese wird – in Anwesenheit von Ministerin Razavi – am Samstag, 9. September, ab 18 Uhr im Theater Baden-Baden gefeiert.
Hinweis an die Redaktionen
Das Programm der viertägigen Denkmalreise ist presseöffentlich. Vor Ort stehen Ministerin Razavi beziehungsweise Staatssekretärin Lindlohr sowie weitere Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Landesdenkmalpflege für Fragen zur Verfügung. Aus organisatorischen Gründen werden Medienvertreter gebeten, sich für die einzelnen Programmpunkte unter pressestelle@mlw.bwl.de anzumelden.