Ministerin Nicole Razavi MdL: „Die Initiative Ruine Kocherburg (INKO) im Geschichtsverein Aalen e.V. steht mit Herz und Hand für ihr Denkmal ein. Wir gratulieren zur Auszeichnung mit der Silbernen Halbkugel 2023 des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz.“
Die Initiative Ruine Kocherburg (INKO) im Geschichtsverein Aalen e.V. erhält die Silberne Halbkugel des diesjährigen Deutschen Preises für Denkmalschutz des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz. „Ich gratuliere der Initiative Ruine Kocherburg beim Geschichtsverein Aalen e.V. ganz herzlich zu dieser tollen Würdigung des bundesweit beispielgebenden bürgerschaftlichen Engagements“, freute sich Nicole Razavi MdL, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen. „Die Silberne Halbkugel ist wie gemacht für die Initiative Ruine Kocherburg: Die Mitglieder nehmen sich mit äußerst hohem persönlichen Einsatz und in vielfältiger Weise der Erhaltung und Vermittlung der Ruine Kocherburg an – und das ehrenamtlich.“
Seit der Gründung 2007 geht die Initiative freiwillig die Verpflichtung ein, die Ruine denkmalgerecht zu sichern, zu erhalten und zu pflegen sowie die Besiedelungsgeschichte am Kocherursprung zu erforschen und darzustellen. Daher verfolgt die INKO auch die Vermittlung der Kultur- und Heimatgeschichte genauso wie die kulturtouristische Inwertsetzung der Kocherburg als archäologischem Kulturdenkmal. Die Gruppe lokaler Helferinnen und Helfer umfasst im Kern etwa 16 ehrenamtlich tätige Personen. Sie wird fachlich unterstützt vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Die Auszeichnung der INKO verdeutlicht den hohen Stellenwert und die Vielfalt des Ehrenamts in der Denkmalpflege in Baden-Württemberg. „Die Denkmalpflege unseres Landes lebt vom Ehrenamt. Das ist ein unglaublicher Schatz, auf den wir stolz sein können, und den wir unbedingt bewahren müssen. Mit unserer Ehrenamtskonzeption möchten wir den Engagierten etwas zurückgeben und gleichzeitig einen Beitrag dazu leisten, dass wir auch künftig auf sie zählen dürfen“, betonte Razavi als für den Denkmalschutz zuständige Ministerin. Das Land Baden-Württemberg legt einen Fokus auf das Ehrenamt in der Denkmalpflege. Auf der Grundlage einer Ehrenamtskonzeption soll bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement in der Denkmalpflege aktiv ermöglicht, begleitet und gefördert werden.
Der Deutsche Preis für Denkmalschutz ist die höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der Denkmalpflege in der Bundesrepublik Deutschland. Er wird seit 1978 jährlich vom Präsidium des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz vergeben. Mit der Silbernen Halbkugel werden Einzelpersonen oder Gruppen sowie gemeinnützige Vereine, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich dem Schutz, der Pflege und der dauerhaften Erhaltung des baulichen oder archäologischen Erbes widmen, ausgezeichnet. Die INKO wurde vom Landesamt für Denkmalschutz (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart vorgeschlagen. Die Bewerbung wurde vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, der obersten Denkmalschutzbehörde im Land, unterstützt.
Hintergrundinformationen:
Weitere Informationen zu den diesjährigen Auszeichnungen sind in der Pressemitteilung zur Verleihung des Deutschen Preises für Denkmalschutz 2023 enthalten; Die Preise werden am 6. November 2023 in Erfurt durch das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz feierlich überreicht.
Am 25. Juli 2007 wurde in Aalen-Unterkochen (Ostalbkreis) von einer kleinen Gruppierung aus der Unterkochener Bevölkerung die Initiative Ruine Kocherburg (INKO) gegründet, die im gemeinnützigen Geschichtsverein Aalen e. V. ihre institutionelle Heimat fand. Die Initiative machte sich vor allem die Bewahrung der Reste der Kocherburg vor weiterem Verfall und die denkmalgerechte Sicherung der Ruine zur Aufgabe. Darüber hinaus widmete sie sich von Beginn an auch der Erhaltung und Pflege der bronze- bis eiszeitlichen Befestigungsanlagen im Gewann Schloßbaufeld. Die INKO hat die noch vorhandene Denkmalsubstanz der Kocherburg in weit mehr als 10.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit gesichert. Um einen hohen denkmalfachlichen und wissenschaftlichen Standard zu gewährleisten, wurden die Maßnahmen engmaschig durch das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart begleitet.