UNESCO-Welterbe

Land fördert Welterbestätten mit rund 540.000 Euro

Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen stellt im Rahmen der zweiten Tranche des Welterbefonds BW 2025 rund 540.000 Euro für Einzel- und Kooperationsprojekte von vier Welterbestätten bereit.

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Bocksteinhöhle im Lonetal

Ministerin Nicole Razavi MdL sagte: „Ich freue mich sehr, dass wir die wertvolle Arbeit der Trägerinnen und Träger von Welterbestätten auch in diesem Jahr ein weiteres Mal unterstützen können. Diese einzigartigen Kulturdenkmale prägen maßgeblich die Identität unseres Landes. Mit Hilfe des Welterbefonds können wir sie auch für zukünftige Generationen erlebbar machen.“

Der UNESCO-Welterbetitel ist eine der bedeutendsten internationalen Auszeichnungen für das Kultur- und Naturerbe der Welt. Auch innerhalb der Denkmallandschaft von Baden-Württemberg haben die sieben Welterbestätten eine besondere Bedeutung. Deshalb hat sich die Landesregierung im aktuellen Koalitionsvertrag dazu bekannt, sie besonders zu fördern. Mit dem Welterbefonds BW hat das Land 2024 hierfür erstmals ein spezielles Förderprogramm in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro aufgelegt. 2025 wird der Welterbefonds mit über 2,55 Millionen Euro fortgeführt.

Das Land Baden-Württemberg fördert mit den Mitteln des „Welterbefonds BW“ Projekte zum Schutz und Erhalt, zur Pflege und Vermittlung sowie zur Inwertsetzung und Vernetzung der von der UNESCO in die Welterbeliste eingetragenen materiellen Weltkulturerbestätten in Baden-Württemberg. 

In einer ersten Tranche des Welterbefonds im Mai 2025 konnte bereits rund 1 Millionen Euro für zwanzig Maßnahmen freigegeben werden. In einer zweiten Tranche können nun weitere 540.000 Euro für folgende zwölf Maßnahmen freigegeben werden:

Baden-Baden:

  • Erarbeitung eines räumlichen Leitbilds für die Welterbestätte Baden-Baden:  93.922 Euro  
  • Auftaktveranstaltung der Reihe „Bäderglück – eine filmische Exkursion in die große Zeit europäischer Kurbäder“, Kooperationsprojekt mit ARTE: 51.884 Euro

Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb:

  • Erstellung von neun 3D-Repliken des Löwenmensch für die Archivierung und Vermittlung der Rekonstruktionsgeschichte des Welterbes „Löwenmensch aus dem Hohlenstein-Stadel, Lonetal“: 10.535 Euro
  • Maßnahmenprogramm Konservatorik und Präsentation in der Form einer verbesserten Überwachung der Funde im Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren und der Schaffung eines Ausstellungsraums für die neu in die Sammlung integrierten Tierfiguren Mammut und Löwe aus dem Vogelherd: 94.800 Euro
  • Installation eines fledermausfreundlichen Schutzgitters an einer Nebenhöhle der Bocksteinhöhle: 3.117 Euro
  • Planung und Gestaltung des Welterbetags 2026: 27.200 Euro

Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen:

  • Pfahlbaumuseum Unteruhldingen – Sanierung Palisaden und Stege Steinzeitdorf Sipplingen: 50.000 Euro
  • Die jungsteinzeitlichen Flachsbauern aus Alleshausen. Ein (ur)altes Handwerk sichtbar gemacht: 44.000 Euro 
  • Sanierung der Wandbilder in der Unterführung vom Parkplatz zum See Unteruhldingen: 31.892 Euro
  • Erneuerung von zwei Infotafeln am Museum Fischerhaus und an der Pfahlbaufundstelle Wangen-Hinterhorn: 5.000 Euro

Klosterinsel Reichenau:

  • Akzentbeleuchtung des Münsters St. Maria und Markus: 30.000 Euro
  • Konzeption und bauliche Umsetzung des Welterbe-Spielplatzes: 100.800 Euro

UNESCO-Welterbe in Baden-Württemberg

Zur Welterbefamilie in Baden-Württemberg gehören die Klosteranlage Maulbronn (seit 1993), die Klosterinsel Reichenau (seit 2000), der Obergermanisch-Raetische Limes als Teil der Grenzen des römischen Reiches (seit 2005), 15 archäologische Fundstellen als Teil der Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen (seit 2011), die beiden Le Corbusier-Häuser in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung als Teil des architektonischen Werks (seit 2016), die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb im Ach- und Lonetal (seit 2017) und Baden-Baden als Teil der bedeutenden Kurstädte Europas (seit 2021).

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