UNESCO-Welterbe

Zisterzienserkloster Maulbronn

Zisterzienserkloster Maulbronn
Zisterzienserkloster Maulbronn, Westfassade

Die ehemalige Zisterzienserabtei Maulbronn ist die am vollständigsten erhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. Sie wurde 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Hauptkriterien für die Aufnahme in die Welterbeliste waren die nahezu ungestörte topographische Situation des Klosters mit seiner durch die Zisterzienser geprägten Kulturlandschaft und der Modellcharakter des Kulturgutes. Wie nirgendwo sonst ist es hier möglich, eine Vorstellung von der geistigen und wirtschaftlichen Lebenswelt der Zisterzienser und darüber hinaus von einer unzerstörten mittelalterlichen Klosteranlage zu gewinnen. Zur Welterbestätte gehört neben den von den Mönchen angelegten Weinbergen auch ein ausgeklügeltes Wassersystem mit Teichen und einem weitverzweigten Netzwerk an Gräben und Kanälen zur Wasserzufuhr.

Die Klosterkirche, die Vorhalle, der Kreuzgang-Südflügel sowie das Herrenrefektorium gehören zu den architekturgeschichtlich herausragenden Bauten. Sie zeugen vom Wandel des architektonischen Formenguts am Übergang der staufischen Romanik zur Frühgotik zu Beginn des 13. Jahrhunderts.

Die 1178 geweihte Klosterkirche, eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika, ist das älteste erhaltene Bauwerk des Klosters. Das romanische Raumbild wurde in der Spätgotik durch den Einbau großer Maßwerkfenster im Mönchschor und die Einwölbung des Langhauses verändert. Die um 1220 entstandene Kirchenvorhalle, auch „Paradies” genannt, und das Herrenrefektorium zeigen den spätromanisch-frühgotischen Übergangsstil.

Welterbewunder: Zisterzienserkloster Maulbronn

Welterbestätten in Baden-Württemberg

In ganz Deutschland sind 52 Welterbestätten in die UNESCO-Liste eingetragen (Stand November 2023), sieben davon liegen in Baden-Württemberg: das Zisterzienserkloster Maulbronn (1993), die Klosterinsel Reichenau (2000), der obergermanisch-raetische Limes (2005), die Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen (2011), die beiden Le Corbusier-Häuser in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung (2016), die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb (2017) und Baden-Baden, unter dem Titel „Great Spa Towns of Europe“ (2021). Alle sieben Welterbestätten im Land zeichnen sich durch ihren außergewöhnlichem universellen Wert, ihre Authentizität und Einzigartigkeit aus und gehören zum unschätzbaren und unersetzlichen Erbe der ganzen Menschheit.