Seit mehr als 150 Jahren kommen sensationelle Funde ans Tageslicht. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit und ihrer besonderen Bedeutung für die frühe Geschichte der Menschheit wurden die Pfahlbauten um die Alpen im Rahmen einer internationalen Kandidatur in die Liste der Welterbestätten aufgenommen.
Rund um die Alpen, in den Seen und Mooren der Schweiz, Ostfrankreichs, Oberitaliens, Sloweniens, Österreichs und Bayerns sind insgesamt etwa 900 Pfahlbaufundstellen registriert. Südwestdeutschland hat mit etwa 120 bekannten Siedlungsplätzen einen bedeutenden Anteil am Phänomen. Sie liegen in der Flachwasserzone des Bodensees, aber auch in den Verlandungsgebieten des Federsees und in weiteren Kleinseen und Mooren Oberschwabens.
Das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg erkundet und betreut das besondere Kulturerbe unter Wasser und führt Projekte zur Rettung und Erforschung bedrohter Fundstätten durch.
Welterbestätten in Baden-Württemberg
In ganz Deutschland sind 52 Welterbestätten in die UNESCO-Liste eingetragen (Stand November 2023), sieben davon liegen in Baden-Württemberg: das Zisterzienserkloster Maulbronn (1993), die Klosterinsel Reichenau (2000), der obergermanisch-raetische Limes (2005), die Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen (2011), die beiden Le Corbusier-Häuser in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung (2016), die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb (2017) und Baden-Baden, unter dem Titel „Great Spa Towns of Europe“ (2021). Alle sieben Welterbestätten im Land zeichnen sich durch ihren außergewöhnlichem universellen Wert, ihre Authentizität und Einzigartigkeit aus und gehören zum unschätzbaren und unersetzlichen Erbe der ganzen Menschheit.