Seit 75 Jahren treffen sich die Bauministerinnen und Bauminister sowie Bausenatorinnen und Bausenatoren der Länder, um die Menschen der Republik mit ausreichend, bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum zu versorgen. Anlässlich dieses Jubiläums feierte die Bauministerkonferenz (BMK) am Mittwoch (22. November) einen Festakt im Bénazetsaal des Kurhauses in Baden-Baden.
Vor rund 150 geladenen Gästen erinnerte die BMK-Vorsitzende, Baden-Württembergs Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi MdL, in ihrer Rede an die Gründung des Gremiums im November 1948 in Marburg und betonte seine Bedeutung. Sie sagte: „Die Bauministerkonferenz ist von Beginn an lebendiger und gelebter Föderalismus. Sie steht mit ihren 75 Jahren für die Leistung des föderalen Deutschlands, Interessenvielfalt zuzulassen, sie zu bündeln und genau daraus einen Mehrwert für alle zu machen. Das ist eine große Stärke und ein hoher Wert. Der Föderalismus, wie er in der BMK gelebt wird, ist eben nicht Kleinstaaterei und Flickenteppich. Er ist Reallabor, Best-Practice-Produzent, gesunder Wettbewerb. Die föderale Zusammenarbeit ist Fehlerbremse und Korrektiv. Und vor allem: Sie schult das Denken in Alternativen. Das muss Politik können, wenn sie erfolgreich sein will.“
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, sagte in ihrem Grußwort: „Seit dem ersten Tag ihres Bestehens steht die Bauministerkonferenz vor großen Herausforderungen. Sie bewältigt diese – als Zusammenschluss der Länder, in Kooperation mit dem Bund – mit beachtlichem Erfolg. Sie hat Deutschland und das Leben seiner Bürgerinnen und Bürger entscheidend geprägt. Das zeigt sich von der Einführung der Musterbauordnung im Jahr 1959 ausgehend bis heute zu den Verabredungen zum Bau-Turbo-Pakt. Zusammenarbeit ist die DNA dieses Zusammenschlusses, konfliktfrei geht es selten zu. Aber auch das gehört zum Ringen um die besten Lösungen. Liefern können Bund und Länder beim Bauen nur gemeinsam."
Anlässlich des Jubiläums der Bauministerkonferenz stellte Ministerin Razavi anschließend die Festschrift „75 Jahre Bauministerkonferenz“ vor. Sie sagte: „Die Festschrift ist als Gemeinschaftsprojekt der Länder entstanden. In 75 Jahren haben sich die Welt, die Gesellschaft und damit die Rahmenbedingungen für die Entwicklung unserer Städte und Gemeinden stetig verändert. Wir wollen mit diesem Jubiläumsband aber nicht in Ehrfurcht die Vergangenheit feiern, sondern den Blick auf die Zukunft richten und mit den vielen motivierenden Lösungen Wege sichtbar machen, die wir als Bundesländer bereits beschreiten und künftig beschreiten können. Das ist mit der Festschrift unzweifelhaft gelungen.“