Denkmalreise

Staatssekretärin Andrea Lindlohr auf Denkmalreise in Reutlingen, Mössingen und Herbertingen-Hundersingen

Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL besucht die historische Häuserzeile in der Oberamteistraße in Reutlingen.
Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL besucht die ehemalige Textilfabrik Pausa in Mössingen

Lindlohr: „Denkmale geben uns Identität, Halt und Rat, um uns gemeinsam auf die Zukunft auszurichten. Ihr gespeichertes Wissen über nachhaltige Materialien, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit kann uns dabei helfen, Ressourcen zu schonen.“

Auf der diesjährigen Denkmalreise durch alle vier Regierungsbezirke des Landes (6. bis 9. September 2022) wirbt die Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Andrea Lindlohr MdL für die wertvolle Arbeit der Denkmalpflege. Am Freitag, 9. September, machte sie Station im Regierungsbezirk Tübingen. Anlässlich des 50. Jubiläums der Landesdenkmalpflege standen hier „Wahre Werte – Highlights der Denkmalpflege“ im Mittelpunkt: Kulturdenkmale, die die Vielfalt der vergangenen fünfzig Jahre Denkmalschutz und Denkmalpflege in Baden-Württemberg repräsentieren.

Erste Station: Stadtgeschichte Reutlingen

Erste Station des Tages war die historische Häuserzeile in der Oberamteistraße in der Reutlinger Altstadt, im historischen Stadtkern. Die Bürgerhäuser Oberamteistraße 28-32, im 14. Jahrhundert entstanden, gehören zu den ältesten zusammenhängenden Fachwerkhäuserzeilen. „Die Stadt zeigt hier gelebte Nachhaltigkeit. Sie bewahrt die Häuserzeile und nutzt das Kulturdenkmal selbst als Ausstellungsstück für das bestehende Heimatmuseum“, so Lindlohr.

Zweite Station: Café Pausa in Mössingen

Weiter ging es zur Textilfabrik Pausa in Mössingen, die ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung darstellt. An ihrer Erhaltung besteht wegen ihres exemplarischen und dokumentarischen Wertes sowie wegen ihres Seltenheits- und Originalitätswertes ein gesteigertes öffentliches Interesse. Die Textilfabrik Pausa besteht aus dem Verwaltungsgebäude einschließlich Zubehör, der Produktionshalle, dem Druckereigebäude, dem Kesselhaus mit Turbinenraum, Schlosserei und Kantine, sowie der Firmenbibliothek und den umfangreichen Sammlungen von Stoffentwürfen, Stoffmustern und Musterbüchern.

Die Pläne stammen vom in Paris geborenen Sohn des berühmten Bildhauers Wilhelm Lehmbruck und seit 1949 in Stuttgart lebenden Architekten Manfred Lehmbruck (1913-1992), der noch 1932 als Hospitant am „Bauhaus“ wichtige Repräsentanten des „Neuen Bauens“ kennen gelernt hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er an diese internationale Architekturrichtung anknüpfen. „Die Umnutzung von Industriegebäuden ist eine Herausforderung, die stets neue innovative Lösungsansätze hervorbringt. Das Beispiel der ehemaligen Textilfabrik Pausa zeigt, dass dank des Denkmalschutzgesetzes auch bewegliche Kulturdenkmale geschützt werden können“, so Lindlohr.

Dritte Station: Außensiedlung Heuneburg

Zum Abschluss der Denkmalreise besuchte Staatssekretärin Lindlohr die Außensiedlung der Heuneburg bei Herbertingen-Hundersingen, eine der bedeutendsten vorgeschichtlichen Fundplätze Deutschlands und Europas. Zwischen 620 und 450 v. Chr. befand sich hier ein frühkeltisches Machtzentrum regionaler und überregionaler Bedeutung. In ihrer Blütezeit zwischen 600 und 540/530 v. Chr. bestand die Heuneburg aus der Akropolis auf dem Burgberg, der Vorburg und einer ausgedehnten, etwa 100 Hektar großen Außensiedlung. Mit einer geschätzten Einwohnerzahl von über 5.000 Menschen war die Heuneburg mit vielen zeitgleichen griechischen und etruskischen Zentren des Mittelmeerraums vergleichbar. Es spricht vieles dafür, dass es sich bei der Heuneburg um die von dem griechischen Historiker Herodot (484-425 v. Chr.) erwähnte Polis (Stadt) Pyrene handelt – und somit um die älteste schriftlich erwähnte Stadt Mitteleuropas. „Aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung wurde die Heuneburg gemeinsam mit zwei weiteren Machtzentren 2021 in das nationale Vorauswahlverfahren für die deutsche Tentativliste bei der UNESCO für das Weltkulturerbe eingebracht. Ich freue mich auf neue archäologische Erkenntnisse über die Ausdehnung der Außensiedlung“, so Lindlohr.

Nacht und Tag des offenen Denkmals

Der bundesweite Tag des offenen Denkmals 2022 findet als Höhepunkt der Denkmalwoche am kommenden Sonntag, 11. September 2022 statt und steht in diesem Jahr unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“.

Die landesweite Eröffnung startet mit der Nacht des offenen Denkmals. Diese wird – in Anwesenheit von Ministerin Nicole Razavi MdL und Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL – in Esslingen am Neckar gefeiert, und zwar am Samstag, 10. September, um 17 Uhr in der Esslinger Stadtkirche St. Dionys.

Hintergrund: 50 Jahre Denkmalschutzgesetz

Vor 50 Jahren trat das „Gesetz zum Schutz der Kulturdenkmale“ in Kraft. Es regelt seitdem zuverlässig die Belange des Denkmalschutzes im Land. Das Inkrafttreten markiert auch die Geburtsstunde des Landesdenkmalamts: des heutigen Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart und zentralen Ansprechpartners für die Denkmalpflege. Anlässlich des 50. Jubiläums wurde die neue Dachmarke „Wahre Werte“ geschaffen, die alle Kulturdenkmale im Land unter einem Dach vereinen und das Wirken aller Beteiligten nach außen sichtbar machen soll.

Hinweis für die Redaktionen

Fotos der einzelnen Stationen stehen zeitnah nach den Terminen zum Download bereit in unserer Mediathek.

Weitere Infos

www.denkmalpflege-bw.de

www.tag-des-offenen-denkmals.de

www.esslingen.de/denkmaltag

Porträt von Ministerin Nicole Razavi

Nicole Razavi

Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen

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