Ministerin Nicole Razavi MdL auf Denkmalreise in Langenargen, Isny im Allgäu, Wolfegg-Alttann und Bad Buchau
Razavi: „Wohnen und Denkmalschutz sind kein Widerspruch, im Gegenteil: Wohnen im Denkmal hat Konjunktur und ist gelebte Nachhaltigkeit - dies zeigen zahlreiche gelungene Beispiele im Land.“
Auf ihrer viertägigen Denkmalreise (7. bis 10. September) durch alle vier Regierungsbezirke des Landes wirbt die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Nicole Razavi MdL für die wertvolle Arbeit der Denkmalpflege. Am Mittwoch (8. September) machte sie Station im Regierungsbezirk Tübingen. Schwerpunktthema der Reise ist dieses Jahr: „Wohnen und Leben im und mit dem Kulturdenkmal – damals und heute“.
Die Tour des zweiten Tages führte Ministerin Razavi nach Langenargen in das Schloss Montfort, ein bedeutendes Kulturdenkmal und beliebtes Ausflugsziel am Bodensee. Es ist ein wichtiges Beispiel für die orientalisierende Baukunst des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Die kastellartige Schlossanlage liegt auf einer Landzunge im Bodensee und ist von einer massiven Mauer umgeben. Im Frühjahr wurde mit den Instandsetzungsarbeiten an der Ufermauer begonnen. „Ich bin dankbar, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesdenkmalpflege dieser anspruchsvollen Aufgabe täglich mit großem Engagement und Expertise widmen“, sagt Razavi.
Der Gasthof Adler in Isny im Allgäu ist einer der bedeutendsten oberschwäbischen Gasthöfe, im großen Tanzsaal tagte einst die Gruppe 47, Günter Grass las hier erstmals aus der Blechtrommel. Nach langem Leerstand, soll dieser ikonische Treffpunkt wieder mit Leben gefüllt werden. In diesem Jahr ist der Gasthof Adler Gegenstand des Studierenden-Workshops des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK), der traditionell für Studierende verschiedener Fachrichtungen in der Woche vor dem Tag des offenen Denkmals veranstaltet wird, um mit neuen Ideen – Entwicklung eines Co-Working-Spaces – Lösungsansätze für Denkmale zu präsentieren. Im Jahr 2021 ist das Landesamt für Denkmalpflege offizieller Kooperationspartner, die Hochschule für Wissenschaft und Kunst Hildesheim begleitet das Projekt. „Durch Kooperationen können Projekte gemeinsam gestemmt und das Know-How ausgebaut werden. Für die gute Zusammenarbeit möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Auf das Konzept der Studierenden mit Lösungsansätzen zur Wiederbelebung des Gasthofs bin ich schon gespannt“, so Razavi.
Weiter ging es zur Villa Sauerländer in Wolfegg-Alttann. Sie wurde für den Künstler und Unternehmer Willi Sauerländer nach Plänen von Architekt Richard Herre, Stuttgart, 1929 erbaut. Das Wohnhaus mit zwei- bis dreigeschossigem Putzbau in Hanglage aus zwei gegeneinander versetzten Kuben, mit breiten Balkonterrassen im Süden und Flachdach stellt ein bedeutendes Beispiel der „Bauhaus“-Architektur in Baden-Württemberg dar.
Zum Abschluss der heutigen Tagestour machte sie Station in Bad Buchau im Federseegebiet. Es gilt als fundreichstes Moor Europas. Die prähistorische Besiedlung reichte von der Steinzeit bis in die Eisenzeit. Anlegestellen und Einbaum-Funde – so viele wie sonst nirgends rund um die Alpen – weisen auf ausgedehnten Bootsverkehr in der Vorgeschichte hin. Drei jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Siedlungen sind Teil der seriellen transnationalen Welterbestätte „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“, hier wurden auch prähistorische Räder gefunden, die zu den ältesten der Welt gehören.
Der Tag des offenen Denkmals 2021 findet als Höhepunkt der Denkmalwoche am Sonntag, den 12. September 2021 statt und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Sein und Schein – in Archäologie & Bau- und Kunstdenkmalpflege“. Die landesweite Eröffnung startet mit der Nacht des offenen Denkmals in Meersburg am Tag davor, am Samstag, den 11. September um 17.00 Uhr.
Weiterführende Informationen zur Nacht und zum Tag des offenen Denkmals