Denkmalreise

Staatssekretärin Lindlohr auf Denkmalreise in Neidenstein, Reilingen und Langenalb

Staatssekretärin Andrea Lindlohr (rechts) besichtigt die ehemalige Synagoge in Neidenstein.
Staatssekretärin Andrea Lindlohr (Mitte) besucht archäologisches Citizen Science Projekt an der Burg Wersau in Reilingen.
Staatssekretärin Andrea Lindlohr besichtigt wiederentdeckte Goll-Orgel von 1860 in Langenalb.

Auf der diesjährigen Denkmalreise im Land (4. bis 7. September 2023) wirbt die Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Andrea Lindlohr MdL für die wertvolle Arbeit der Denkmalpflege. Am Mittwoch, 6. September, machte sie Station im Regierungsbezirk Karlsruhe.

Unter dem Motto Denkmal? Ehrensache! – Ehrenamt und Engagement in der Denkmalpflegestanden hier die Talente hinter den Denkmalen im Rampenlicht, die durch ehren- oder hauptamtliches sowie bürgerschaftliches Engagement für den Erhalt und Vermittlung der Denkmale sorgen.

Erste Station: Ehemalige Synagoge in Neidenstein

Die Tour des dritten Reisetages führte Staatssekretärin Lindlohr zur ehemaligen Synagoge in Neidenstein. Im Stil der Weinbrenner Schule 1830 als eine der größten und prächtigsten Landsynagogen Badens errichtet, verfiel das einstige religiöse Zentrum nach der Reichspogromnacht und der Umnutzung zur landwirtschaftlichen Scheune zusehends. Dank des Engagements des Vereins Fördergemeinschaft Ehemalige Synagoge Neidenstein e.V. wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Veranstaltungen zur Erinnerung an das jüdische Erbe initiiert. Die Auseinandersetzung und die Aufarbeitung der ländlichen jüdischen Geschichte in und um Neidenstein vermittelt das Interesse am Erhalt der Synagoge. „Das geplante Kulturzentrum erinnert an das jahrhundertelange gemeinschaftliche Miteinander von Christen und Juden. Als Begegnungsstätte trägt die Ehemalige Synagoge zur Toleranz in der heutigen Gesellschaft bei“, sagte Lindlohr.

Zweite Station: Burg Wersau in Reilingen

Anschließend besichtigte die Staatssekretärin die Burg Wersau in Reilingen. Die Entstehung der Burg Wersau liegt im geschichtlichen Dunkel. Im Jahr 1286 schriftlich erstmals erwähnt, als Pfalzgraf Ludwig II. die Niederungsburg vom Speyerer Bischof erwarb. Bis dahin hatte sie den Speyerer Ministerialen aus dem Geschlecht der Schenken von Wersau als Wohnsitz gedient. 1386 empfing der Kurfürst hier die päpstliche Bulle mit der Genehmigung zur Einrichtung der Universität Heidelberg. Der letzte hochadelige Besuch ist im Jahr 1448 belegt. Fortan blieb die Wersau als Standort einer kurfürstlichen Kellerei von wirtschaftlicher Bedeutung. Nach Zerstörungen in den Kriegen des 17. Jahrhunderts und dem endgültigen Abbruch im 18. Jahrhundert blieb von diesem Wirtschaftskomplex nur noch die Mühle bestehen. Nach deren endgültigem Abriss vor wenigen Jahren ist obertägig von der „Burg unter der Grasnarbe“ nichts mehr zu sehen. Ziel des von Ehrenamtlichen maßgeblich unterstützen Projektes ist es, dieses verschwundene Denkmal wieder erlebbar zu machen.

Dies mündete in ein von der Universität Heidelberg fachlich betreutes, von ehrenamtlicher Mitarbeit getragenes, von der Denkmalpflege begleitetes und von der Gemeinde finanziell unterstütztes Citizen Science Projekt, mit dem nicht nur die ehemalige Burg archäologisch erforscht werden, sondern die Fundstelle auch als Archäologiepark in Wert gesetzt werden soll. „Die Bürgerinnen und Bürger setzten sich bei diesem Projekt gemeinsam mit der Denkmalpflege nicht nur für den Erhalt ihres kulturellen Erbes ein, sondern beteiligen sich aktiv an der wissenschaftlichen Untersuchung dieses Erbes. Das ist vorbildliches Engagement. Dafür danke ich allen Beteiligten“, sagte Lindlohr.

Dritte Station: Wiederentdeckte Goll-Orgel von 1860 in Straubenhardt-Langenalb

Letzte Station im Regierungsbezirk Karlsruhe war in Straubenhardt-Langenalb. Dort wurde in einer alten Pfarrscheune in Langenalb, in unmittelbarer Nähe der St. Marien Kirche, durch Zufall die verloren geglaubte Orgel aus dem Jahr 1860 wiedergefunden. Auf dem Dachboden lagerten Teile der ältesten und größten erhaltenen Orgel von Christoph-Ludwig Goll. Die Marienkirche war 1974 grundlegend renoviert worden und erhielt eine moderne Multiplex-Orgel. Die historische Orgel wurde ausgebaut und auf dem Dachboden der Pfarrscheuer eingelagert. Dort lag die Orgel fast 50 Jahre im Dornröschenschlaf. Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner erinnerten sich daran, dass sie in den 1970er Jahren selbst Orgelteile auf den Dachboden des Pfarrhauses getragen hatten.

Die Orgel wurde restauriert und in der St. Marien Kirche wieder eingebaut. Für die Restaurierung und den Wiedereinbau der Orgel wurde ein Förderverein gegründet, der regelmäßig Benefizkonzerte organisiert. „Die kreative Idee des Vereins, durch Orgelpfeifenpatenschaften die Restaurierung der Orgel zu finanzieren hat mich begeistert. Der Verein hat hier Unglaubliches geleistet, und man spürt, dass die Gemeinde und die Bevölkerung hinter dem Projekt stehen“, sagte Lindlohr.

Nacht und Tag des offenen Denkmals

Als Höhepunkt der Denkmalwoche findet der bundesweite Tag des offenen Denkmals 2023 am Sonntag, 10. September 2023, statt und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Talent Monument“. Die landesweite Eröffnung startet mit der Nacht des offenen Denkmals. Diese wird – in Anwesenheit von Ministerin Nicole Razavi MdL – in Baden-Baden gefeiert, und zwar am Samstag, 9. September, ab 18 Uhr im Theater Baden-Baden.

Hinweis für die Redaktionen

Fotos der einzelnen Stationen stehen zeitnah nach den Terminen zum Download in der Mediathek bereit.

Weitere Infos

Weiterführende Informationen zur Nacht und zum Tag des offenen Denkmals gibt es unter:

www.denkmalpflege-bw.de

www.tag-des-offenen-denkmals.de

Porträt von Ministerin Nicole Razavi

Nicole Razavi

Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen

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