Denkmalschutz

Denkmalreise Tag 3: Gerichtstetten, Buchen-Bödigheim, Neckarbischofsheim und Rheinstetten

Beim ihrem Besuch der keltischen Viereckschanze Gerichtstetten bei Hardheim unterstützt Ministerin Razavi (Mitte) bei der Georadar-Messung
Ministerin Nicole Razavi MdL (Mitte) besichtigt die Schlossanlage der Rüdt von Collenberg in Buchen-Bödigheim von Innen
Ministerin Nicole Razavi MdL besucht ein leerstehendes, denkmalgeschütztes Gebäude in Neckarbischofsheim

Ministerin Nicole Razavi MdL auf Denkmalreise in Gerichtstetten, Buchen-Bödigheim, Neckarbischofsheim und Rheinstetten 

Razavi: „Wohnen und Denkmalschutz sind kein Widerspruch, im Gegenteil: Wohnen im Denkmal hat Konjunktur und ist gelebte Nachhaltigkeit -  dies zeigen zahlreiche gelungene Beispiele im Land.“

Auf ihrer viertägigen Denkmalreise (7. bis 10. September) durch alle vier Regierungsbezirke des Landes wirbt die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Nicole Razavi MdL für die wertvolle Arbeit der Denkmalpflege. Am Donnerstag (9. September) machte sie Station im Regierungsbezirk Karlsruhe. Schwerpunktthema der Denkmalreise ist dieses Jahr: „Wohnen und Leben im und mit dem Kulturdenkmal – damals und heute“.

Erste Station des Tages war die keltische Viereckschanze Gerichtstetten bei Hardheim. Sie ist ausgesprochen gut erhalten und ein gutes Beispiel für die typische ländliche Siedelform (Gutshof) der spätkeltischen Zeit (2./1. Jahrhundert v. Chr.). Die Grabungen im späten 19. Jahrhundert erbrachten im Innenraum diverse Gebäudespuren, Reste des Torgebäudes und eine Zisterne oder einen Brunnenschacht und waren damit wegweisend für die Erforschung dieser Denkmalgattung im 20. Jahrhundert. Dicht innerhalb des nördlichen Walles ist auch heute noch der Schutthügel eines Steingebäudes sichtbar, das zu einer früh- bis hochmittelalterlichen Sekundärnutzung der Schanze gehören dürfte.

Bei der zweiten Station besichtigte die Ministerin die Schlossanlage der Rüdt von Collenberg in Buchen-Bödigheim. Die Anlage mit mittelalterlicher Burg, Renaissancepalast, Barockschloss und romantischem Landschaftsgarten ist malerisch verschachtelt und am Berg in die Höhe gestaffelt. Bereits in der Renaissance wurde die Burg an die zeittypischen Belange angepasst und zum Schloss ausgebaut. Nach der Zerstörung der Vorburg im Dreißigjährigen Krieg wurde im 18. Jahrhundert zunächst ein barocker Schlossbau (das heute sogenannte Weiße Schloss) durch Jakob Rischer erbaut. Das sogenannte Rote Schloss brannte in den 1940er Jahren aus und wurde in den 1990er Jahren saniert. Heute befinden sich dort Eigentumswohnungen. Das Schloss wurde im Laufe seiner Geschichte immer wieder den aktuellen Bedürfnissen angepasst und um- bzw. angebaut. „Wohnen im Schloss und Leben in geschichtsträchtigem Gemäuer, das hat Charme und ein ganz besonderes Flair. Das Ziel „Wohnraum nutzen – Denkmal erhalten“ wird hier beispielhaft umgesetzt“, so Razavi.

Anschließend führte die Tour nach Neckarbischofsheim zu einem repräsentativ für das Projekt „denkmal minimal“ ausgewählten leerstehenden Gebäude. Ein erfahrenes Architekturbüro hat in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege Ausbauvorschläge für verschiedene neue Nutzungsmöglichkeiten entwickelt. Gemeinsames Anliegen war es dabei, die Gebäude in ihrer historischen Bausubstanz und ihrem charakteristischen Erscheinungsbild zu bewahren. „So wird bezahlbarer Wohnraum geschaffen und das Kulturdenkmal erhalten“, betont Razavi. Das Landesamt für Denkmalpflege will mit diesem Projekt zusammen mit der Städtebauförderung und der Stadt Neckarbischofsheim einen aktiven Beitrag zur Belebung wenig genutzter Wohngebäude und zur Entwicklung ländlicher Stadt- und Ortskerne leisten.

Letzte Station im Regierungsbezirk Karlsruhe waren die Tabakscheunen Rheinstetten. Die Reichsanstalt für Tabakforschung hatte 1938 in Rheinstetten-Forchheim zwei Tabaktrockenschuppen zur künstlichen Trocknung bei der Herstellung von Virginiatabak erbauen lassen. Jeder Schuppen hatte vier Trocknungsöfen, wovon einer noch komplett erhalten ist. An den Ziegelwänden im Inneren gibt es einen großen Bestand historischer Graffiti aus den Kriegsjahren.
Nach langem Leerstand wird einer der Speicher aktuell zu einem Wohnhaus umgebaut, der andere dient als öffentliches Café. „Durch diese cleveren Umnutzungskonzepte bleibt die wichtige Charakteristik der Denkmale erhalten. Die Tabakscheunen sind gelungene Beispiele für Wohnen und Leben im und mit dem Kulturdenkmal“, so Razavi.

Der Tag des offenen Denkmals 2021 findet als Höhepunkt der Denkmalwoche am Sonntag, den 12. September 2021 statt und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Sein und Schein – in Archäologie & Bau- und Kunstdenkmalpflege“. Die landesweite Eröffnung startet mit der Nacht des offenen Denkmals in Meersburg am Tag davor, am Samstag, den 11. September um 17.00 Uhr.

Weiterführende Informationen zur Nacht und zum Tag des offenen Denkmals

Porträt von Ministerin Nicole Razavi

Nicole Razavi

Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen

Zur Biografie

Weitere Meldungen

Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL besucht das Ulmer Münster
  • Denkmalreise

Staatssekretärin Lindlohr auf Denkmalreise in Ulm, Hayingen und Rottenburg

Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL besucht den Störz-Hof in Flözlingen
  • Denkmalreise

Staatssekretärin Lindlohr auf Denkmalreise in Flözlingen, Kirchzarten und Engen

Ministerin Nicole Razavi MdL besucht den Eichelberg in Sinsheim-Hilsbach
  • Denkmalreise

Ministerin Razavi auf Denkmalreise in Sinsheim, Heidelberg und Mannheim

Ministerin Nicole Razavi MdL (Mitte) hat gemeinsam mit Prof. Dr. Claus Wolf (rechts), Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart und dem Schwäbisch Gmünder Oberbürgermeister Richard Arnold (links) in einem Pressegespräch das Programm für das Denkmalwochenende vorgestellt.
  • Denkmalpflege

Nacht und Tag des offenen Denkmals 2024

Ministerin Nicole Razavi MdL besucht den Stuttgarter Fernsehturm
  • Denkmalreise

Ministerin Razavi auf Denkmalreise in Stuttgart und Erkenbrechtsweiler

Ministerin Nicole Razvi MdL besichtigt die Reithalle Achern.
  • Denkmalpflege

Ministerin Razavi und Staatssekretärin Lindlohr auf Denkmalreise

Bad Rappenau, Treschklinger Straße
  • Städtebau

Ortskern von Bonfeld erfolgreich saniert

Mietpreisschilder auf einem Stadtbild
  • Mietspiegel

Land fördert Kooperationsprojekte für Mietspiegel

Kinder auf dem Spielplatz
  • Städtebau

NIS-Förderung für vier Städte und Gemeinden

Matthias Fritz, Pia Wackler, Hannes Plott und Timo Nopper (mit Zeugnissen) nach ihrem erfolgreichen Abschluss der Staatsprüfung für den höheren vermessungstechnischen Verwaltungsdienst, zusammen mit den Mitgliedern des Prüfungsausschusses.
  • Vermessung

Erfolgreicher Abschluss der Staatsprüfung

Personen stehen in einem Kreis in einer Eingangshalle
  • Bauen & Wohnen

Nachhaltig Bauen: Staatssekretärin Lindlohr auf Sommertour

Waschhaus des ehemaligen königlichen Bahnhofs in Bad Wildbad
  • Denkmalpflege

Rund 6,7 Millionen Euro für 48 Kulturdenkmale

Ein Zimmermann deckt ein Hausdach.
  • Baurecht

Neue Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen

Mobiler Hühnerstall mit Hühnern
  • Baurecht

Mobile Geflügelställe benötigen bald keine Baugenehmigung mehr

Ein Architekt zeichnet mit einem Bleistift auf einem Plan
  • Raumordnung

Kabinett bringt Änderungen des Landesplanungsgesetzes auf den Weg

Bauarbeiter verteilt Mörtel mit einer Maurerkelle auf Ziegelsteinen, um eine Wand zu bauen
  • Baurecht

Kabinett beschließt Entwurf zur Reform der Landesbauordnung (LBO)

Gärtnerhaus in Gemmingen
  • Städtebau

Ortszentrum von Gemmingen erfolgreich saniert

Eine Hand legt ein Holzpuzzle.
  • Wohnraumoffensive

Neue Beratungsgutscheine für Kommunen

Lehmbau
  • Lehmbau

Bewerben für den Innovationspreis Lehmbau

Designhotel WmiLu in Stuttgart
  • Baukultur

Gestaltungsbeiräte werden gefördert

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) mit den Ministerinnen Nicole Razavi, Dr. Nicole Hoffmeister Kraut und Thekla Walker sowie den Co-Vorsitzenden der Themensäulen Tim von Winning, Prof. Dirk Hebel und Dr. Albert Dürr bei der zweiten Jahresveranstaltung des Strategiedialogs Bezahlbares Wohnen und innovates Bauen
  • Strategiedialog

Zweite Jahresveranstaltung des Strategiedialogs

Ministerin Nicole Razavi bei der Verleihung des Staatspreises Baukultur 2024
  • Baukultur

Staatspreis Baukultur 2024 verliehen

Moderne Wohnblöcke im Wohngebiet mit Grünanlage
  • Wohnraumförderung

Soziale Wohnraumförderung stark nachgefragt

Mitfahrbank in Stuttgart-Kaltental
  • Städtebau

NIS-Förderung für sechs Städte und Gemeinden

Ministerin Nicole Razavi MdL und LGL-Präsident Dieter Zieseel bei der Freischaltung der Geobasisdaten
  • Geoinformation

Land stellt Geobasisdaten kostenlos zu Verfügung