Bauökologie

Baulicher Holzschutz: Schlüssel zu langlebigen und wirtschaftlichen Gebäuden

Baulicher Holzschutz ist Voraussetzung für die Dauerhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit von Holzgebäuden. Das vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen initiierte Forschungsprojekt zeigt, wie Holzschutz in der Praxis gelingt.

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Zwei Holzgebäude

Holz ist ein traditionsreicher und zugleich moderner Baustoff und kann dabei als natürlicher CO₂-Speicher wirken: Während des Wachstums nehmen Bäume Kohlendioxid aus der Luft auf und binden es in Form von Kohlenstoff im Holz. Diese Speicherung bleibt über die gesamte Lebensdauer des Bauwerks erhalten – je länger ein Holzgebäude besteht, desto länger bleibt das CO₂ gebunden. Damit Holzbauwerke jedoch über eine lange Zeit hinweg ihre Qualität und Funktionalität behalten, müssen sie zuverlässig vor Bewitterung, Pilzbefall und Insekten geschützt werden. Genau hier kommt der bauliche Holzschutz ins Spiel: Durch gezielte konstruktive Maßnahmen – wie Dachüberstände, Abtropfkanten, ausreichende Belüftung und Abstand zum Erdreich – lassen sich Schäden vermeiden, bevor sie entstehen.

Ein wirksamer baulicher Holzschutz sorgt für die Langlebigkeit eines Gebäudes und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit: Langlebige Bauwerke müssen seltener saniert oder ersetzt werden, was Ressourcen schont, Kosten reduziert und den ökologischen Fußabdruck verringert.

Der bauliche Holzschutz ist in Deutschland normativ mit der Holzschutznorm DIN 68800-2 „Holzschutz – Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau“ geregelt, die auch in der Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen in Bezug genommen wird. Diese Norm enthält die allgemeinen Regeln für bauliche Holzschutzmaßnahmen und konkretisierende Musterdetails, die allerdings auf Wohnungsbauten zugeschnitten sind. Damit auch bei der Errichtung von Nichtwohnungsbauten normativ geregelte bauliche Holzschutzmaßnahmen ausreichend berücksichtigt werden, sind weitere Musterdetails für den baulichen Holzschutz von großer Bedeutung.

Forschungsprojekt zur Entwicklung von Musterdetails

Daher hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen BW im Rahmen der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg ein Forschungsvorhaben zur Entwicklung von Musterdetails für den baulichen Holzschutz von Nichtwohnungsbauten in Holzbauweise initiiert und finanziert.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat als Forschungsnehmer den Forschungsbericht mit dem Titel „Konstruktionsprinzipien, Leitdetails und Empfehlungen für den vorbeugenden baulichen Holzschutz von Nichtwohnungsbauten in Holzbauweise“ veröffentlicht. Das Forschungsvorhaben liefert konkrete Umsetzungsempfehlungen für die Praxis und soll zudem die Grundlage für eine Ergänzung der bestehenden Norm DIN 68800-2 bilden.

Die im Forschungsprojekt entwickelten Konstruktionsprinzipien, Leitdetails und Empfehlungen basieren auf umfangreichen und sorgfältig dokumentierten Beobachtungen. Die Ergebnisse sind in einem Dossier in der Anlage des Forschungsberichts als Leitdetails mit Texten und grafischen Darstellungen verallgemeinert dargestellt, um die teilweise komplizierten Hintergründe und erforderlichen Maßnahmen des vorbeugenden baulichen Holzschutzes effizient und leicht verständlich zu vermitteln. Dieses Dossier bietet Planenden Lösungsvorschläge, wie Holzbauten durch konstruktive Maßnahmen zuverlässig auf Dauer geschützt werden können.

Der Bericht ist über die KIT-Bibliothek verfügbar und kann unter folgendem Link heruntergeladen und als Druckexemplar (Print on Demand) bestellt werden.