Stadt Lörrach

Lauffenmühle

Ein klimaneutrales Gewerbegebiet in Holzbauweise in Lörrach

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Stadt Lörrach, Orthofoto Lauffenmühle
Stadt Lörrach, Axometrie der Lauffenmühle
Stadt Lörrach, Lageplan Lauffenmühle

Ausgangslage

Stadt Lörrach, Landkreis Ravensburg
50.512 Einwohner*
Gemeinsames Oberzentrum Lörrach – Weil am Rhein im Verdichtungsraum

Die Entwicklung des Lauffenmühle-Areals in Lörrach spiegelt die textilindustrielle Vergangenheit der Region und die Herausforderungen des Strukturwandels wider. Die Lauffenmühle wurde im Jahr 1899 gegründet. Nach der Insolvenz erwarb die Stadt Lörrach das Areal im Frühjahr 2020, um es einer zukunftsorientierten Nutzung zuzuführen.  

Mit dem Grundsatzbeschluss des Stadtrats vom Mai 2021, Klimaneutralität und Holz als zentrale Leitthemen der Entwicklung zu verankern, wurde der Weg für ein innovatives Projekt geebnet. Es wurde beschlossen, das Areal zum ersten klimaneutralen Gewerbegebiet in Holzbauweise in Deutschland umzugestalten.

Ziel ist die Transformation der Industriebrache in einen integrierten, arbeitsplatzintensiven und klimaneutralen Produktions- und Gewerbestandort auf Grundlage des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK). 

Gebietsbeschreibung

  • •Das Areal hat eine Gesamtfläche von knapp neun ha, davon
    • ca. 4,9 ha baulich zu nutzende Grundfläche
    • 0,9 ha Mischverkehrsfläche
    • 1 ha Erschließungsfläche Individualverkehr
    • 0,3 ha Mobility Hub
    • 1,9 ha Grünfläche.
  • Die Industriebrache ist seit 2020 in einer Phase der Zwischennutzung. Die Gebäude werden primär als Lager genutzt.
  • Der Fokus in der zukünftigen Vergabe der Parzellen im deutschlandweit ersten klimaneutralen Gewerbegebiet in Holzbauweise liegt bei der Kongruenz von „Hülle und Inhalt“, d.h. der Bauweise in Holz sollen ab 2026/2027 Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen, Produktionsweisen und Portfolio folgen .

Besonderheiten

  • Hohe Flächeneffizienz: „Erfolg führt nach oben“ – Verdichtung der Nutzung und Baustrukturen in der Vertikalen. Zielgrößen für die Nutzung des Gebiets: mindestens 55 % bauliche Nutzung, geringe Erschließung mit maximal 25 % und 20 % Grünflächen.
  • Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten durch Flexibilität in der Baustruktur: Dabei kommen zwei Gebäudetypen zur Anwendung: Hallen mit einem Loft-Prinzip ermöglichen weite Spannweiten. Sowie Cluster für dezentrale und flexible Dienstleistungseinheiten
  • Grün-blaue Infrastruktur: Klimawald, Dachbegrünung, Retentionsflächen, Entwässerung, Verdunstung und Versickerung sind dezentral nach dem Prinzip „Schwammstadt“ vorgesehen. Biotopvernetzung, Erhalt von Bestandsbäumen und Vernetzung der Grünräume, offene Wasserflächen, Kaltluftschneisen in der Modellierung des Areals sind Teil des Zukunftsbilds und Maßnahmen zur Verbesserung des Mikroklimas.  
  • ÖPNV-Anbindung und Erschließung: Hervorragende Anbindung des ÖPNV mit Haltestellen S-Bahn, Stadtbus sowie Anbindung des Kfz-/Schwerverkehrs an die B317/A98. Beste Voraussetzungen für eine störungsfreie Mobilität zum Areal. Rad- und Fußwegekonzepte mit Anbindung an Radschnellwege und den örtlichen Langsamverkehr sind Teil der Planung. „Infrastrukturloop“, mit ringförmigen Haupterschließung des Areals und Mobilitätshub.
  • CO2-Vermeidung: Erhalt von Bausubstanz (graue Energie) und Holzbauweise der Gebäude, sowie Ansiedlung von nachhaltigen Unternehmen

Stand

Die Projektentwicklung befindet sich noch im Planungsstatus mit Entwicklung des städtebaulichen Entwurfs als letzte Vorstufe des Bebauungsplans. Der Beschluss zur förmlichen Festlegung des Sanierungsgebietes (Sanierungssatzung) wurde am 21.11.2024 vom Gemeinderat beschlossen. Das Gebiet wird mit Mitteln der Städtebauförderung gefördert.

* Angabe Stadt Lörrach vom 31.12.2023