Ländlicher Raum

Studie zur Resilienz der ländlichen Räume in Baden-Württemberg

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St. Peter im Schwarzwald

Am Montag (13. Mai) wurde eine neue Studie zur Resilienz der ländlichen Räume in Baden-Württemberg vorgestellt. 

„Auch der Ländliche Raum in Baden-Württemberg steht beispielsweise aufgrund demographischer Veränderungen, wirtschaftlichen Entwicklungen oder Digitalisierungsprozessen vor neuen Aufgabenstellungen. Dies führt zu Herausforderungen, eröffnet aber auch Chancen und Möglichkeiten für eine resilienzorientierte Regionalentwicklung. Der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum hat deshalb das Institut für Regionalwissenschaft (IfR) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) damit beauftragt, ein Resilienzkonzept für die ländlichen Räume in Baden-Württemberg zu entwickeln. Die Analyse bestätigt und zeigt auf, dass unser Ländlicher Raum keinesfalls langweilig oder verschlafen ist. So sucht man abgehängte Regionen bei uns vergebens. Vielmehr sind es die Menschen vor Ort, die die Anpassungsfähigkeit, Kreativität sowie die positive Zukunftsorientierung ihrer Heimat gestalten, hervorheben und vorantreiben. Unsere ländlichen Räume besitzen damit, mit ihren lokalen Akteuren, eine exzellente Ausgangsposition, um auch unvorhergesehen Herausforderungen in Zukunft positiv begegnen zu können“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie Vorsitzende des Kabinettsausschusses Ländlicher Raum, Peter Hauk MdL, am Montag (13. Mai) anlässlich der Vorstellung einer Studie zur Resilienz der ländlichen Räume in Baden-Württemberg.

Die Ergebnisse der Analyse des IfR zeigen, dass die ländlichen Räume Baden-Württembergs bereits heute vielfältige Potenziale für eine resiliente Raumentwicklung besitzen. Diese positive Ausgangsposition zur Zukunftsfähigkeit unseres Ländlichen Raums muss gesichert und ausgebaut werden. Durch gesellschaftspolitische Weichenstellungen leistet die Landesregierung einen Beitrag zur erfolgreichen Bewältigung unvorhergesehener Krisen sowie des sich abzeichnenden demographischen und wirtschaftlichen Wandels. Gezielte Maßnahmen dafür werden beispielsweise derzeit im Rahmen der Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans im Dialog mit Bürgern, Stakeholdern und Experten ausgiebig diskutiert.

Die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi MdL, betonte: „Bei der Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans geht es darum, unser Land zukunftssicher aufzustellen. Mir ist dabei ganz wichtig, dass wir Stadt und Land zusammen denken. Denn nur mit einem guten Miteinander zwischen verdichteten und ländlichen Räumen, zwischen Stadt und Land, werden wir Baden-Württemberg voranbringen.“

Die Herangehensweise des IfR zeichnet sich insbesondere durch räumlich differenzierte Vorschläge aus, die sich an den unterschiedlichen Herausforderungen verschiedener Raumtypen orientieren.

  1. Infrastrukturelle Grundausstattung resilienzorientiert planen
    Absehbare Herausforderungen durch den demographischen Wandel müssen auf regionaler und lokaler Ebene analysiert werden. So kann die infrastrukturelle Grundausstattung in den Bereichen Nahversorgung, Bildung sowie Gesundheit vorausschauend und auf die Bedürfnisse vor Ort angepasst geplant werden.
     
  2. Handlungskompetenzen und Verantwortungsbewusstsein fördern
    Eine Grundvoraussetzung für die Resilienz ländlicher Räume ist die Verwurzelung der Menschen mit ihrer Heimatregion. Dies stärkt bürgerschaftliches Engagement und unterstützt die Entwicklung eines Gemeinschaftsgefühls.
     
  3. Kompetitive Vorteile ländlicher Räume stärken
    Der Ausbau der digitalen Infrastruktur und der erneuerbaren Energien muss unterstützt werden, um gute Rahmenbedingungen für sich ändernde Wirtschaftsstrukturen zu schaffen. Maßnahmen der allgemeinen Wirtschaftsförderung mit dem Schwerpunkt der Förderung der Innovationsfähigkeit stehen insbesondere für mittlere und größere Kommunen mit guter Verkehrsanbindung im Vordergrund.
     
  4. Flexibilität und Handlungsspielräume der Regionalentwicklung unterstützen
    Insbesondere die Beantragung und Umsetzung von Fördermaßnahmen müssen durch Bürokratieabbau vereinfacht werden. Dies stärkt interkommunale und interregionale Vernetzung sowie Kooperation und ermöglicht das Ausschöpfen noch bestehender Handlungsspielräume im Ländlichen Raum.

„Bei Zukunftswerkstätten und Befragungen haben wir erfahren, wie die Menschen im Ländlichen Raum die aktuelle Situation wahrnehmen und welche Zukunftswünsche sie haben. In Kombination mit den konzeptionellen Überlegungen des IfR zur Resilienz der ländlichen Räume können wir viele Impulse und Handlungsempfehlungen aus der Studie mitnehmen. Diese und weitere Umsetzungsschritte werden wir nun im Kabinettsausschuss Ländlicher Raum diskutieren“, bilanzierte Minister Hauk.

Hintergrundinformationen

Im Zentrum des Kabinettsausschusses Ländlicher Raum steht das Staatsziel der Förderung von gleichwertigen Lebensverhältnissen, Infrastrukturen und Arbeitsbedingungen im gesamten Land. Dieser Verfassungsauftrag soll mit dem Kabinettsausschuss mit Leben gefüllt werden. Zur Umsetzung dieses Zieles schlägt der Kabinettsausschuss erforderliche Maßnahmen dem Ministerrat vor oder legt diese im Rahmen seines Aufgabenbereiches fest. Der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum wurde 2021 erneut von der Landesregierung zur Erarbeitung zukunftsorientierter Zielvorstellungen und konkreter Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der ländlichen Räume eingerichtet.

Weitere Informationen zum Projekt ,Ein Konzept für die Resilienz der Ländlichen Räume in Baden-Württemberg‘

Informationen zur Veranstaltung sowie den Abschlussbericht des IfR mit dem Resilienzkonzept

Pressemitteilung des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

Porträt von Ministerin Nicole Razavi

Nicole Razavi

Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen

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